Beitragserhöhung auch im Jahr 2012?

In den nächsten Wochen finden die Lesungen über den Entwurf der Haushaltsetats für 2012 statt.
Im Haushaltsausschuss der AKH wird sowohl über den Etatentwurf für die Kammer als auch für die Akademie beraten und  über die Entscheidungsvorlage für die Vertreterversammlung im Dezember abgestimmt.
Ein wichtiger Beschluss wird sein: Beitragserhöhung 2012 ja oder nein?
Wir hatten im Zusammenhang mit den vorausgegangenen Haushaltsetats der letzten Jahre schon vor einiger Zeit ausgeführt, dass die verhängten Bußgelder aus Ehrenverfahren „Verstoß gegen die Fortbildungsordnung“ nicht unerheblich zur Finanzierung des Kammerhaushalts beigetragen haben.
Gründe für eine mögliche Beitragserhöhung sind u.a.:

  1. Die „Einnahmen“ der Kammer aus solchen Ehrenverfahren sind drastisch rückläufig (ein prognostizierter Rückgang von ca. 120.000 Euro!).
  2. Der zunehmende Wandel in der Mitgliederstruktur (Abnahme der Zahl freischaffender, Zunahme der Zahl angestellter Mitglieder) führt zu einem Rückgang bei den Beitragseinnahmen.
  3. Die Einnahmen/Erlöse der Akademie aus Veranstaltungen sind rückläufig (der Haushalt der Akademie wird über den Haushalt der Kammer ausgeglichen).
  4. Erstmalig steht die Bezuschussung des „Deutschen Architektenblatts“ an.

Deshalb wird die Diskussion über eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge für das Jahr 2012 nicht ausbleiben, um den beschriebenen Rückgang bei den Einnahmen einerseits, die zusätzlichen Ausgaben andererseits zu kompensieren.
Wie gesagt, die Entscheidung fällt im Dezember in der Vertreterversammlung.
Wie stehen Sie zu einer möglichen Beitragserhöhung?

Evaluierung Mitgliedschaft bei der Auftragsberatungsstelle Hessen

Seit Anfang diesen Jahres ist die AKH „probeweise“ der Auftragsberatungsstelle Hessen (ABSt Hessen) als Mitglied beigetreten. Die Mitgliedschaft hatte die AKH auch auf ihrer Internetseite bekannt gegeben. Zum Ablauf des 1. Jahres soll der Nutzen dieser freiwilligen Mitgliedschaft evaluiert werden, um über deren Fortsetzung nach Ablauf der 2-jährigen „Testphase“ zu entscheiden.
Hintergrund der Evaluierung:
die Mitgliedschaft in der „Testphase“ kostet für die beiden Jahre 8.000 Euro jährlich.
Bei Fortsetzung der Mitgliedschaft erhöht sich der Jahresbeitrag auf 16.000 Euro pro Jahr, unabhängig von der Menge der Nachfragen.
Vor dem Hintergrund einer wahrscheinlichen Erhöhung der Mitgliedsbeiträge bei der Aufstellung der Haushaltsetatentwürfe für 2012 erscheint es sinnvoll festzustellen, wie häufig und mit welchem Erfolg die AKH-Mitglieder auf die Auftragsberatungsstelle und deren Ausschreibungsdatenbank (HAD.de) zugegriffen haben.
Wenn Sie Erfahrungen – erfolgreich? – mit der Auftragsberatungsstelle in diesem Jahr gemacht haben, schreiben Sie uns.
Übrigens: die Kündigungsfrist der Mitgliedschaft beträgt 12 Monate zum Jahresende.

Evaluierung Hessisches Architekten- und Stadtplanergesetz

Das Hessische Architekten- und Stadtplanergesetz (HASG) tritt zum 31.12.2012 außer Kraft.
Das Gesetz muss daher vom Hessischen Landtag neu beschlossen werden.
Für diesen Zweck hat der Vorstand der AKH beschlossen, eine Arbeitsgruppe in den nächsten Wochen zu etablieren, um rechtzeitig auf eine Anhörung durch den Hessischen Gesetzgeber vorbereitet zu sein.
Jede in die Vertreterversammlung gewählte Gruppierung wurde gebeten, ein Mitglied für diese Arbeitsgruppe zu benennen.
Wenn Sie Ihre Meinung und Vorstellungen zu diesem Thema äußern wollen, schreiben Sie uns.oder direkt an die Geschäftsstelle der AKH.
Übrigens resultiert die bekannte Fortbildungsverordnung selbst unmittelbar aus den Vorschriften des bisherigen HASG.

Von wegen „Wettbewerbskultur“

Wir wurden von verschiedenen Kollegen darüber informiert, dass sie mit Schreiben an die AKH bzw. den Wettbewerbsausschuss die Situation im Bereich „Architekturwettbewerbe“ kritisiert haben mit der Bitte um Stellungnahme.
In einem Fall beschreibt ein Kollege die Verfahrensweise bei  einem Wettbewerb für ein Kindergartenprojekt in einer hessischen Kleinstadt, in einem anderen Falle vergleichen Kollegen die Situation im Wettbewerbswesen hierzulande mit der „Wettbewerbskultur“ in europäischen Nachbarländern.
Im ersten Falle kritisiert ein Kollege anhand eines konkreten Falls die Verfahrensweise bei einer Wettbewerbsauslobung und -beauftragung für eine Planungsaufgabe der öffentlichen Hand. Hier scheint – wenn die Darstellung des Kollegen zutreffen sollte – durch das Auswahlverfahren und die Beauftragung der Wettbewerbsauslober nicht den Grundsatz der Wettbewerbsgleichheit der Teilnehmer gewahrt zu haben.
Im anderen Falle bemängeln die Kollegen die zunehmende Einschränkung bei der Wettbewerbsteilnahme durch Los- und andere reglementierte Auswahlverfahren.
Sie weisen in ihrem Schreiben darauf hin, dass gerade in Hessen die bekannten wettbewerbsvorbereitenden Architekturbüros bei dieser Praxis maßgeblich mitwirken.
Die Kollegen werfen der AKH bzw. dem Wettbewerbsausschuss vor, mit Ihrer Arbeit keine Verbesserung dieser Situation herbeizuführen.
In diesem Zusammenhang möchten wir noch einmal die Wettbewerbsstatistik Hessen für das Jahr 2010 in Erinnerung rufen, die wir auf dieser Internetseite veröffentlicht hatten.

Tag der Architektur – eine Erfolgsgeschichte?

Der „Tag der Architektur“ (TDA) ist laut Homepage der Architektenkammer Hessen einer der wichtigsten Veranstaltungen der AKH.
Die persönliche Beobachtung eines Kollegen am TDA in Frankfurt und Umgebung zeigt, dass die Resonanz trotz Werbung doch eher verhalten ist.
Entsprechend den Angaben auf der Homepage der AKH wird der TDA von 10.000 bis 16.000 Besuchern genutzt. Genaue Zahlen liegen nicht vor, Es handelt sich hierbei um Hochrechnungen, da nicht alle beteiligten Büros eine Rückmeldung geben. Dieses Jahr waren schätzungsweise 10.000 Besucher bei 175 gezeigten Gebäuden. Diese vermeintlich große Anzahl wird dadurch relativiert, dass dieselben Besucher an den beiden Tagen bei unterschiedlichen Objekten „doppelt“ mitgezählt werden. Die reale Zahl liegt daher eher bei schätzungsweise 6.000 bis 7.000 Besuchern. Daneben ist die Besucherzahl ungleichmäßig verteilt: manche Gebäude wirken als Publikumsmagnet. So haben sich etwa 1000 Besucher beim neuen Druckzentrum in Rüsselsheim eingefunden.
Dass dadurch andere Projekte auf der Strecke bleiben, ist daher nicht überraschend.
Der Kollege besuchte persönlich am Samstag des TDA 2011 insgesamt 6 Gebäuden in Frankfurt und Umgebung. Dabei suchte er bewußt unterschiedliche Gebäudetypen (Kita, 2x Schule, Sporthalle, Funktionsgebäude und Bürohaus) aus.
Im Rahmen einer Tour in Offenbach nutzte er die Möglicheir, die Architekten weiterer Gebäude nach der Resonanz zu befragen. Die Antworten reichten von „keine“ über „ganz wenige“ bis zu etwa 15 Besuchern am gesamten Samstag (zwischen 10-16 Uhr), bei manchem Kollegen war die Enttäuschung nicht zu überhören.
Eine anlässlich des TDA 2010 von der AKH beauftragte Evaluierung kam zu dem Ergebnis, dass etwa 25% der Besucher Architektenkollegen sind. Zu berücksichtigen ist dabei, dass in diesem Bericht der Begriff „Architekt“ auch die Kollegen der Innenarchitektur, der Landschaftsarchitektur und der Stadtplanung einschließt, die ebenfalls maßgeblich am TDA beteiligt sind.
Die Ergebnisse der Evaluierung wurden im Architektenblatt 12/2010 veröffentlicht undkönnen im Internet nachgelesen werden.
Es bleibt festzustellen: Auch wenn fast jede Tageszeitung in Hessen den AKH-Pressetext (in jeweils leicht abgewandelter Fassung) im Vorfeld der Veranstaltung druckt, so ist die Resonanz für ein solches Großereignis viel zu gering! Sicherlich darf der Wert eines Architekturtages nicht in banalen „Aquisitionszahlen“ gemessen werden, es geht hier selbstverständlich auch um die Darstellung von zeitgenössischer Architektur als Kulturgut. Aber der TDA ist natürlich auch ein Werbemittel unserer Kammer für ihre Mitglieder!
Unserer Meinung nach sollte daher beim TDA 2012:
1) die Werbung im Vorfeld erheblich verstärkt werden.
2) erneut eine Evaluierung bei mindestens 50% der Gebäude durchgeführt werden,
dazu die genaue Erfassung der Besucherzahlen, der Wünsche und der Kritik von
allen Teilnehmern (verpflichtend!).
3) der „Tag des offenen Büros“ (TdoB) wiederbelebt werden.
Diese Veranstaltung, die normalerweise gemeinsam mit dem TDA stattfindet, fand
2011 nur in deklassierter Form als „Rahmenprogramm zum TDA“ statt. Hintergrund
ist, dass sich bis zum Stichtag nicht die erforderlichen 30(!) Büros bei der
Auswahljury beworben hatten.
Der TdoB wird in der Öffentlichkeit kaum mehr wahrgenommen. Es ist zu bedenken, dass viele Kollegen nicht am TDA teilnehmen können; sei es weil sie aktuell gerade kein passendes Projekt bearbeiten, oder weil die Auftraggeber nicht bereit sind, die Gebäude der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Schließlich gibt es Kollegen, die z.B. an ihren Orten oder Stadtteilen aktiv sind, hier wichtige Beratungsfunktionen wahrnehmen oder auf konzeptioneller Basis arbeiten, was nicht immer in konkrete Gebäude oder Umgebungsgestaltung umgesetzt werden kann.
Unserer Meinung nach wird hier das große Potential verschenkt, welches ein persönliches Gespräch zwischen interessierter Öffentlichkeit und Architekten bietet. Wir fordern daher für den TDA 2012 die sinnlose 30-Büros-Hürde abzuschaffen, den TdoB vom Bewerbungsverfahren zu entkoppeln, und somit den Mitgliedern der AKH eine eigenverantwortliche, selbstbestimmte Darstellung Ihrer alltäglichen Arbeit zu ermöglichen!
Welche Erfahrungen haben Sie mit dem TDA oder dem TdoB gemacht?
Schreiben Sie uns.